Wir kennen es alle. Man hat die vielen Jahre des Schulbankdrückens hinter sich gelassen und steht mit Sack und Pack und Abiturzeugnis in den Startlöchern. Bereit, endlich nur noch Dinge zu lernen, die einen wirklich interessieren. Nur was ist das überhaupt? Und woher soll man wissen, ob man sich für das Richtige entscheidet?

Auch Svanja Kleemann aus Berlin hatte Schwierigkeiten, sich nach dem Abitur für einen Studiengang zu entscheiden: „Ich hätte mir gewünscht, die Möglichkeit zu haben, ein paar Studienangebote auszutesten, bevor ich mich endgültig entscheide.“ Inspiriert von der eigenen Erfahrung launchte sie im Mai 2012 die Online-Plattform One Week Student. Mittlerweile gibt es an über 150 Hochschulen in Deutschland Vertreter der gemeinnützigen Initiative, die bei der Durchführung von Schnupperwochen für Schüler ehrenamtlich helfen.

Über das Online-Portal können freiwillige Studis anbieten, einen Schüler drei bis fünf Tage bei sich aufzunehmen. So können sie Einblicke in das echte Studentenleben geben. „Wir wünschen uns ausdrücklich, dass die Schüler neben den Vorlesungen auch den studentischen Alltag kennenlernen und deshalb im besten Fall bei den Studierenden übernachten“, erklärt Tristan Grewe, der Teil des Teams Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei One Week Student ist. Dies sei von Beginn an die Idee hinter dem Projekt gewesen.

Den Schülern, die lediglich die Anreisekosten selber tragen müssen, kann dieser Blick hinter die Kulissen bei wichtigen Entscheidungen helfen. „Die Woche hat mir meine Aufregung vor dem Schulabschluss, und besonders natürlich dem Studium, genommen“, heißt es in einem Erfahrungsbericht auf der Website.

Aber auch die Studis gehen nicht leer aus: Als Anerkennung für das freiwillige Engagement, gibt es es, nach erfolgreichem Abschluss einer Schnupperwoche, ein Zertifikat für Sozialkompetenz. „Das macht sich auch in Bewerbungen ganz gut“, weiß Tristan. Nicht zu vergessen sei aber auch der Spaß. „Seinen Schützling auf dem Campus herumführen, ihn mit zu einem Sit-in oder dem Hochschulsport nehmen – das alles kann Teil des Programms sein“. Generell baue One Week Student aber vor allem auf Altruismus: „Wer sich so eine Möglichkeit zu Schulzeiten selber gewünscht hätte, freut sich jetzt vielleicht, wenn er anderen helfen kann“, so Tristan.

Wer sich gerne freiwillig als Gastgeber engagieren und mehr Einzelheiten erfahren möchte, kann sich an die jeweiligen Vertreter an der Hochschule wenden. Bei uns an der Fachhochschule Kiel sind das Tristan Grewe (tristan.grewe@student.fh-kiel.de) und Kadir Özdas (kadir.özdas@student.fh-kiel.de). Anmeldungen erfolgen dann über das Internetportal.

Wer sich lieber mit seiner kreativen Seite einbringt, meldet sich am besten für die IDW-Veranstaltung „One Week Student“ an. Am 17. Mai 2016 wollen Petra Langmaack, Kadir Özdas und Tristan Grewe zusammen mit den Teilnehmern neue Postkarten, Plakate und Flugblätter entwickeln. Alle Infos zur Anmeldung gibt es hier.