Das Mehrfamilienhaus aus Dietrichsdorf ist dem Brandstifter zum Opfer gefallen, Foto: Leevke Struck

Das Mehrfamilienhaus aus Dietrichsdorf ist dem Brandstifter zum Opfer gefallen, Foto: Leevke Struck

Zuhause – ein Ort an dem man sich geborgen fühlt und Rückzug vor dem Alltag findet. Ein Ort an dem einen niemand etwas Böses will. Ein Ort an dem man sich völlig sicher fühlt – oder eben auch nicht. Was ist, wenn die eigenen vier Wände nicht mehr die Sicherheit ausstrahlen, wie sie es einst taten? Und man selbst steht dem völlig machtlos gegenüber. So werden sich zurzeit viele Bewohner des Ostufers fühlen. Seit Januar treibt ein Brandstifter auf dem Kieler Ostufer sein Unwesen. Mehr als 20 Brände zählt die Polizei bereits seit Anfang  des Jahres und noch immer müssen sich die Anwohner in Ungewissheit wagen.

Der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Dietrichchsdorf ist komplett ausgebrannt, Foto: Marcel Lischke

Der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Dietrichchsdorf ist komplett ausgebrannt, Foto: Marcel Lischke

Nachdem es einen Monat ruhig war, wurden am 20. April 2015 zum wiederholten Male zwei Keller in Kiel Gaarden angesteckt. Auch wenn nicht sicher gesagt werden kann, ob die beiden Kellerbrände mit der Brandserie im Zusammenhang stehen, hat die Polizei diverse Tipps, falls Unbekannte in das Haus wollen. So kommt beispielsweise der Zeitungsbote nicht um 23 Uhr und auch der Pizzabote klingelt nur dort, wo Bestellungen abgegeben wurden.

Auch die Kieler haben Ratschläge, wie man sich verhalten kann, um sich selbst und auch sein Hab und Gut zu schützen. Marianne L. (Name von der Redaktion geändert) hat eine Tasche unter ihrem Bett deponiert, in der sich ihre wichtigsten Habseligkeiten befinden. „So muss ich im Falle eines Brandes nur die Tasche greifen und habe die wichtigsten Utensilien bei mir.“ Ebenso ist es ratsam, darauf zu achten, dass die Haustür stets verschlossen ist und somit Unbefugten der Zutritt verwehrt ist. Auch sollte kontrolliert werden, ob abends alle Kellerfenster und sonstige Eingänge verschlossen wurden.

Wie weit die Ermittlungen inzwischen fortgeschritten sind, ist nicht klar, da die Polizei aus ermittlungstechnischen Gründen keine Auskunft geben möchte. Es liegt nun an den Bewohnern, alle möglichen Sicherheitsmaßnahmen auszuführen und achtzugeben, um sich wieder ein kleines Stückchen sicherer zu fühlen. Eines ist jedoch klar: So richtig sicher werden sich die Kieler erst wieder fühlen, wenn die Brandstifter gefasst worden sind.