Studium – ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Das bedeutet eine fremde Stadt, eine fremde Wohnung, fremde Kommilitonen und täglich neue Eindrücke. Als Ersti kann man sich in diesem Umbruch schnell verloren fühlen. Genau aus diesem Grund haben Sophie Peschke und Louisa Stach, Studentinnen im 7. Semester Multimedia Production, diesen September die allererste ‚Kick-Off Week‘ organisiert: um Erstsemestern den Einstieg ins Studentenleben zu erleichtern und Internationals besser zu integrieren. „Wir hätten uns selber so etwas als Studienanfänger gewünscht und sind deshalb auch in die Fachschaft eingetreten – um etwas zu verändern“, so Sophie. Der Einfall dafür kam den beiden während ihres gemeinsamen Austauschsemesters in Schweden: „Da war die Ersti-Woche richtig groß aufgezogen. Ganze 10 Tage fanden Veranstaltungen für einheimische Erstsemester und International Students statt. Natürlich waren wir bei allem dabei!“, sagt Louisa. Die Idee für die Kick-Off Week entstand.
Wo aber fängt man bei der Planung eines solch großen Events an? Da die Fachschaften der unterschiedlichen Fachbereiche mit der Organisation ihrer eigenen Einführungsveranstaltungen beschäftigt waren, wendeten sie sich an das International Office der Fachhochschule. Schnell überzeugten sie die Verantwortlichen von ihrer Idee, eine neue Orientierungswoche für alle Erstsemester und die International Students anzubieten. „Bisher hatten wir allerdings nur unsere eigenen Hauspartys organisiert. Nein Scherz! Zwar haben wir schon vorher einmal die alljährliche Halloween Party des Fachbereiches Medien und die Ersti-Fahrt geplant, aber etwas in dieser Größenordnung ist dann doch etwas vollkommen anderes“, sagt Sophie. Im Rahmen ihres Medienprojektes und mit der Unterstützung von International Office und StuPa fingen die Studentinnen an, ein Konzept für die etwas andere Einführungsveranstaltung auszuarbeiten. Wichtig war für sie dabei die Balance zwischen lockerem Kennenlernen der Kommilitonen bei kleineren Spielen und dem Entdecken des neuen Campusgeländes zu finden.
Doch zu zweit ein komplettes Wochenprogramm zu planen wird schnell zu mehr Arbeit als gedacht. Das mussten sie am eigenen Leib erfahren. Finanzpläne aufstellen, geeignete Räumlichkeiten finden, Werbung für das bevorstehende Event machen, alle Fachbereiche unter einen Hut bringen. Das kann in die eine oder andere Nachtschicht ausarten. „Effektiv haben wir in der Veranstaltungswoche vielleicht 10 Stunden geschlafen und dann auch nur unruhig, bei allem was uns durch den Kopf ging“, erzählt Louisa. Der Schreibtisch wurde ihr zu Hause, das Handy blieb stets einsatzbereit in der Hand und so einige Male warfen sie ihre Planung komplett über den Haufen.
„Am schwierigsten war es jedoch alle Fachschaften von der Kick-Off Week zu überzeugen. Neue Dinge zu etablieren ist nie leicht. Die meisten dachten, es wäre eine Veranstaltung für die Internationals“, so Sophie. Doch im Gegenteil ist diese Einführungsveranstaltung die erste ihrer Art, die darauf abzielt, einheimische Erstsemester aller Studiengänge und International Students zusammen zu bringen. Studienanfänger vom Fachbereich Maschinenwesen über Wirtschaft bis hin zu Soziale Arbeit und Gesundheit nahmen an dem Event teil und waren hellauf begeistert. Das gilt auch für die Internationals: In einer Umfrage bewerteten 80% die Woche mit den Noten gut bis sehr gut.
Zu diesem Erfolg trug wohl vor allem das abwechslungsreiche Programm bei: Grillnachmittag auf dem Campus, Bunker-D Kinoabend, Kneipentour und Diskobesuch, Campus Challenge, die große Abschlussparty in der Villa und vieles mehr dachten sich Louisa und Sophie zum Kennenlernen von FH Gelände und Kommilitonen aus. Bei der Erwähnung der Strandparty müssen die beiden allerdings schmunzeln und Louisa erzählt: „Naja, ein Mentor war mit seinem Segelboot da und wollte mit ein paar Erstis kurz raus auf das Wasser fahren. Allerdings hatte er keinen Sprit dabei und dann war der Wind weg. Im Endeffekt saßen sie 3 Stunden auf diesem Segelboot fest, bis zufällig ein Teilnehmer der Kick-Off Week mit seinem Boot vorbei kam und sie dann abschleppen konnte. So verlief eigentlich vieles während dieser Woche – Glück im Unglück“.
Von den ganzen kleinen Pannen hinter den Kulissen bekam von den Teilnehmern allerdings kaum jemand etwas mit. Eine von ihnen war Sarah. Die 20 Jährige ist gebürtige Kielerin und ganz neu an der FH: „Meiner Meinung nach verlief alles super. Zuerst dachte ich natürlich ‚Oh wie wird das wohl? Du kennst da keinen‘. Aber dann waren alle richtig locker und man hat sich in der entspannten Atmosphäre schnell kennengelernt und ein kleines Grund FH-Wissen aneignen können“. Das wurde vor allem durch den Involvement Day noch einmal viertieft. Hier konnten sich die Erstis auf einer kleinen Messe in der Mensa an mehreren Ständen über außerstudentische Aktivitäten von Raceyard, dem AStA, Campus Radio, Hochschulsport und vielem mehr informieren. „Durch den Involvement Day können wir uns jetzt auch echt vorstellen später mal bei Campus Radio oder Campus TV mitzumachen. Allerdings erst sobald man sich hier etwas besser zurechtfindet“, meint Niara(18). Sie und Carlotta(20) studieren beide im ersten Semester Multimedia Production. Die zwei waren alles andere als enttäuscht diese Erfahrung mitnehmen zu können: „Zum Beispiel haben wir kleine Kick-Off Week Stundenpläne bekommen, auf denen ein Punkt „Stadtrundführung“ hieß. Zuerst dachten wir, dass das sicherlich ganz förmlich wird mit Professoren und vielen Erklärungen und am Ende war das ja einfach total entspannt. Das hat uns wirklich positiv überrascht, damit hatten gar nicht gerechnet“, sagt Carlotta. Daher war es auch nicht erstaunlich, dass sie noch hinzufügte: „Natürlich hat man gemerkt, dass es hier und da noch ein wenig an der Planung hakt. Aber mir hat es viel Spaß gemacht und ich hätte große Lust die nächste Kick-Off Week mit zu betreuen“.
Genau so haben es sich Louisa und Sophie erhofft. Die beiden sind die Initiatorinnen der Kick-Off Week und man merkt schnell, dass ihr ganzes Herzblut in der Organisation steckt. Im März kommenden Jahres beenden beide aber ihren Bachelor an der Fachhochschule und müssen das Projekt daher an genauso engagierte Studenten abgeben. „Wir haben so viel gutes Feedback erhalten und ich bin stolz durch solch eine Veranstaltung das Willkommens-Klima an der Hochschule zu verbessern. Dass wir dazu beisteuern ist ein richtig gutes Gefühl. Das macht einen schon glücklich“, sagt Sophie.
Wer also Lust hat neue Leute kennenzulernen und mitzuhelfen, anderen den Einstieg an der Kieler FH so spaßig wie möglich zu machen, der kann sich bei den beiden unter der Emailadresse kickoff.fhkiel@gmx.de als Helfer melden und die nächste Kick-Off Week mitgestalten.
Hier findet ihr das Aftermovie.
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