Nachdem einige Schiffe im vergangenen Jahr den Kieler Hafen gemieden hatten, hat die Stadt nun erheblich nachgesteuert.

Eine Kieler Woche ohne die Traditionssegler- das ist eigentlich unvorstellbar. Und doch mieden zahlreiche der bei Zuschauern beliebten Schiffe im vergangenen Jahr den Kieler Hafen. Gründe dafür: Laut den Traditionsseglern eine fehlende Infrastruktur, horrende Kosten und immer weniger Liegeplätze. 

So versagte sich beispielsweise die Alexander von Humboldt II – aus der „Becks-Werbung“ bekannt – wie auch einige andere Traditionsschiffe eines Besuches in Kiel. 

Nachdem Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte, die Situation verbessern zu wollen, hat die Stadt bei der diesjährigen Kieler Woche offensichtlich eine Charme-Offensive gestartet.

Das bestätigt auch Thor Heyerdahl-Kapitän Christian Haehl:  

Ein Concierge-Service, ein opulentes Begrüßungskommitee für die Kapitäne und keine Liegeplatzkosten sollen die Kieler Woche für Traditionssegler wieder verbessern.

In den vergangenen Jahren hatte außerdem eine Veränderung den Seglern das Leben schwer gemacht: Die neue Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe. 2017 boykottierten die Traditionssegler deshalb die Windjammer-Parade und blieben mit ihren Schiffen im Hafen.

Die Richtlinie beinhaltet Vorgaben zur Ausbildung der Crew und Ausstattung der Schiffe, die aus der Berufsschifffahrt übernommen wurden. Für die ehrenamtlichen Mitarbeiter auf den Traditionsseglern ein echtes Problem, wie Haehl deutlich machte.  

Doch auch hier habe es inzwischen einen positiven Dialog gegeben, berichtet der Kapitän: 

In regelmäßigen Arbeitstreffen hofft der Kapitän des Traditionssegelschiffes auf einen „guten Kompromiss“ – und eine tragbare Lösung für die Zukunft.