Mit einem einfachen Klick die Kultur des echten Nordens entdecken, dazu noch Gemälde und Fotos zum Leben erwecken und zum Sprechen bringen. Studierende des Fachbereiche Medien der FH Kiel haben eine Kulturfinder-App entwickelt, die eine mobile Übersicht über die Kulturlandschaft des Landes gibt. Am Dienstag, den 12.05.2020, wurde die Anwendung in der Landesbibliothek (SHLB) vorgestellt. „Kultur spielt gerade in dieser Zeit eine besondere Rolle. Und die Kulturfinder-App ermöglicht es uns, sprichwörtlich mit Abstand der Kultur in unserem Land näher zu kommen“, sagte die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holsteins, Karin Prien, bei der Präsentation.
Insgesamt mehr als 300 Kulturinstitutionen sind in der Kulturfinder-App dargestellt. Vom Multimar Wattforum über das Nolde Museum bis zur Arche Warder. Aber wie funktioniert das? Christian Möller vom Fachbereich Medien der FH Kiel, der das Projekt koordiniert, hat die Möglichkeiten der App näher vorgestellt.
Wie man die Navigation startet?
Zuerst gibt man kulturfinder.sh im Suchfeld auf dem Smartphone oder Tablet ein. Mit einem einfachen Klick wird dann die Navigation gestartet. Im Menü findet man momentan fünf verschiedene Punkte: Karte, Liste, Favoriten, Schietwetter und Living Images.
Wie nutzt man die Karte?
Nach dem Klicken öffnet sich die virtuelle Karte mit der ganzen Vielfalt der Kulturangebote in Schleswig-Holstein. Wenn wir eine Einrichtung in der Nähe unseres aktuellen Standortes finden wollen, brauchen wir nur das GPS anzuschalten. Dann wählen wir das passende Kulturinstitut. Auf der geöffneten Seite werden die detaillierten Informationen wie Öffnungszeiten und aktuell laufende Ausstellungen dargestellt. Nachdem der Nutzer sich ein Gesamtbild des Kulturangebots gemacht hat, kommt es schon zur Routenplanung. Direkt von der App wird man zur Google Maps-Navigation oder zum NAH.SH-Routenplaner weitervermittelt.
Durch die Liste recherchieren
Außerdem lässt sich das gesamte Angebot mit Hilfe der Liste recherchieren. Zudem kann man die Informationen nach verschiedenen Kriterien sortieren und die Lieblings-Angebote in den Favoriten speichern.
Der Regen peitscht gegen das Fenster oder “Schietwetter-Tipps“
Der kulturfinder.sh steht auf drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Dänisch) zur Verfügung. „Warum nicht auf Plattdeutsch? Solche Frage haben wir schon oftmals von unseren Partnern und Interessierten gehört“, erzählt mit einem Lächeln der Projektkoordinator Christian Möller. Übrigens kann man wenigstens ein Wort der niederdeutschen Sprache in der App finden. Und das ist „Schietwetter“. Der Navigationsbutton ist von äußerster Wichtigkeit für die Touristen und echte Nordlichter, die Kultur mit einem Dach über dem Kopf in Schleswig Holstein finden möchten.
„ Bei digitalen Lösungen weiß man nicht, wo man landet. Wir wussten am Anfang des Projektes nicht, ob dabei am Ende etwas Anderes rauskommt“, kommentiert Professor Tobias Hochscherf, Prodekan am Fachbereich Medien der FH Kiel. Es stellte sich zum Schluss heraus, dass die App noch viel mehr kann. Besonderes Augenmerk verdient der Navigationspunkt „Living Images“.
Kunst zum Leben und Sprechen bringen
Besonders für Familien mit Kinder wurde eine interessante Idee im Steinzeitpark Dithmarschen in Albersdorf realisiert. „Da entsteht wie bei Pokemon Go eine kleine Figur, Lotta, das Steinzeitmädchen, das den Besuchern erklärt, wo und was man im Steinzeitpark machen kann“, erklärt Christian Möller. Die Technologie steht jetzt jeder Kulturinstitution in Schleswig-Holstein zur Verfügung.
„Wir haben die Technologie jetzt soweit angelegt, dass eigentlich jede Institution, wenn sie uns einen Marker liefert, also einen Wiedererkennungspunkt und ein Video oder eine 3D-Animation, was da hinter ist, dann bauen wir das für sie kostenlos in die Kulturfinder App“.
Christian Möller
Darüber hinaus werden weitere Funktionalitäten kontinuierlich ergänzt, so laut Web-App Developer der Kultursphäre.sh, Dennis Przytarski.
„Es gibt noch viele Ideen, die man in der Zukunft integrieren kann. Theoretisch könnte man alles Mögliche machen. Zum Beispiel, 3D Modelle durch den Raum schwimmen lassen. Der aktuelle Stand ist so, dass wir Videos quasi auf Bilder legen. Wir können auch 3D Modelle auf Bilder legen, so dass 3D Modelle aus solchen Bildern entstehen können. Die Möglichkeiten sind da“.
Dennis Przytarski
Die Digitalisierung kennt keinen Stillstand. Laut den Autoren des Projektes wird in den nächsten Jahren die Kulturfinder-App mit Hilfe von Nutzerinnen und Nutzer weiter entwickelt.
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