Die Fachhochschule Kiel schloss sich zum Wintersemester 2014/2015 dem Mitfahrnetzwerk flinc an. Auf https://flinc.org/fh-kiel kann sich jeder registrieren  und genau wie auf anderen Mitfahrportalen Angebote und Suchen für Mitfahrten aufgeben.  Das Besondere daran: durch die Mitgliedschaft in der Gruppe FH-Kiel ist eine persönlichere, direkt auf den Zielort bezogene Suche möglich.
Prinzipiell sind Fahrten darauf jedoch nicht beschränkt. Die Handhabung ist einfach, direkt auf der Startseite findet sich ein  übersichtlicher Fahrplan, für noch mehr Service können Apple und Android Nutzer eine App herunterladen und zudem ist die Nutzung kostenfrei.
Theoretisch sollte es ein Jahr nach Einführung erfolgreich laufen, doch ist es praktisch auch so?

„Bei einer Auswertung im Januar war ganz klar zu sehen, dass wir zum Launch der flinc-FH Gruppe ganz hohe Anmeldezahlen hatten.  Allerdings musste wir feststellen, dass es sich häufig nur um einmalige Anmeldungen handelte“, so Katharina Sander, die seit November 2014 an der FH Koordinatorin für nachhaltige Entwicklung ist.

Das Diagramm zeigt die hohen Anmeldungen zum Start von flinc vor einem Jahr. [Quelle: flinc]

Das Diagramm zeigt die hohen Anmeldungen zum Start von flinc vor einem Jahr. [Quelle: flinc]

Deutlich wird dies auch anhand der vorliegenden Zahlen: So konnte man nach vier Monaten bereits 262 registrierte Mitglieder verzeichnen.  Den 262 Anmeldungen nach vier Monaten stehen 34 Anmeldungen bis heute gegenüber.  Es kam außerdem heraus, dass insgesamt 992 Fahrten über das Portal stattgefunden haben. Andere Hochschulen sind hier viel erfolgreicher:  Die Hochschule Darmstadt hat so zum Beispiel auch nur 375 registrierte Mitglieder, kann allerdings bereits 47.000 Fahrten verzeichnen.

„Es ist natürlich schwierig nachzuvollziehen, ob sich Mitglieder einmalig über das Portal anmelden und sich dann außerhalb des Portals zum gemeinsamen Fahren verabreden“, so Katharina

Trotz der ernüchternden Zahlen, ist das Nachhaltigkeitsbüro von der Idee überzeugt. Durch Umfragen beim AStA und auf dem Campus wurde schnell deutlich, dass an der Bekanntheit von flinc gearbeitet werden muss.  Ergänzend zu Flyern und Plakaten sprachen Katharina und ihre Kolleginnen und Kollegen direkt mit Personen auf dem Campus, so beispielsweise bei Erstsemesterveranstaltungen.

flinc Plakate auf dem Campus als PR-Maßnahme

flinc Plakate auf dem Campus als PR-Maßnahme

Dem Nachhaltigkeitsbüro ist es wichtig, dass die Vorteile von flinc immer wieder kommuniziert werden. Neben dem wichtigsten Aspekt die Umwelt zu schonen, kann individuell Zeit und Geld gespart werden. Katharina erklärt weiter, dass die Parkplatzsituation auf dem Campus nicht besser wird.
Die Raumknappheit ist immens, es werden immer neue Gebäude gebaut, sodass es noch weniger Parkmöglichkeiten geben wird. Dieses Problem haben auch Mitarbeitende der FH erkannt, sodass einige ebenfalls das Portal nutzen.

Katharina Hansen, die Koordinatorin für nachhaltige Entwicklung, in ihrem Büro auf dem Campus

Katharina Sander, die Koordinatorin für nachhaltige Entwicklung, in ihrem Büro auf dem Campus

Durch die Anfahrt mit dem Auto zu den Stoßzeiten beschränkt sich das Problem nicht nur auf die Parklätze rund um die FH, sondern auch auf die insgesamt angespannte Verkehrslage auf dem Ostufer.
Neben flinc steht Studierenden ebenso die Möglichkeit frei, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.
Zusätzlich zu den Busverbindungen verfügt die Landeshauptstadt über eine Fährverbindung zwischen West- und Ostufer. Warum aber eigentlich nicht mit dem Fahrrad zur FH? Der Drahtesel hilft morgens beim Wachwerden und abends beim Abschalten. Nicht nur die eigene Gesundheit wird geschont, der tägliche Ausstoß von PKW-Abgasen wird reduziert und jeder Einzelne trägt so zum Umweltschutz bei.

Dass sich das Nachhaltigkeitsbüro Gedanken um den Erfolg von flinc macht, wird immer wieder deutlich, auch als Katharina von der Idee einer flinc Haltestelle, wie zum Beispiel am Bahnhof Berlin-Südkreuz, erzählt.  „Natürlich möchte ich niemanden zum Autofahren ermutigen, aber wenn die Nutzung schon nicht zu vermeiden ist, dann fahrt doch zusammen.“

 

Weitere Informationen findet ihr auf  https://flinc.org/fh-kiel. Gute Fahrt!