In unserer neuen Serie „Und was machst du sonst so?“ stellen wir Studierende und Mitarbeiter der Fachhochschule vor, die uns mit ihren außergewöhnlichen Nebenjobs und Hobbies beeindrucken. Heute dreht sich alles um Marten Hussels. Marten studiert Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation im sechsten Semester und war lange Zeit als Surflehrer auf den Kanaren tätig. Dort hat er Urlaubern gezeigt, wie man die Wellen im Atlantischen Ozean zähmt. Wir haben den 27-Jährigen Studenten an der Fachhochschule Kiel näher kennengelernt.
FHEWS: Du bist direkt an der Nordsee groß geworden. Wann hast du den Surfsport für dich entdeckt?
Marten: Während meiner Schulzeit wussten meine Kumpels und ich häufig nach Schulschluss nichts mit uns anzufangen, weswegen wir unsere Surfbretter geschnappt haben und häufig kurzerhand zum Strand nach Westerland gefahren sind. Am Anfang war das Ganze noch echt frustrierend! Man hat das Surfen natürlich nicht sofort im Blut und so ist es uns häufig passiert, dass wir von den Brettern gefallen sind. Aber nach einer Weile hat man den Dreh raus und merkt immer deutlicher, wie viel Spaß das macht!
FHEWS: Klingt, als ob Surfen nicht so leicht sei, wie es aussieht. Rätst du Anfängern frustresistent zu sein?
Marten: Geduld ist schon wichtig, aber es kommt natürlich immer auf den Menschen selber an. Wie bei allen Sportarten heißt es, wenn man besser werden möchte: üben, üben, üben. Aber wenn man einen Surfkurs belegt, dann hat man schon nach zwei, drei Tagen richtige Erfolgserlebnisse, kann auf kleinen Wellen surfen, fällt nicht mehr so oft ins Wasser…Ich habe schon richtige Naturtalente beobachtet!
FHEWS: Welcher Moment ist dir als Surflehrer am meisten in Erinnerung geblieben?
Marten: Ich glaube nicht, dass es da ´den einen Moment´ gab, sondern viele Momente, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Ich musste schon mehrere Kursteilnehmer aus dem Wasser ziehen, weil das Pensum für sie einfach zu heftig wurde. Surfen erfordert viel Übung und daher auch viel Zeit.
FHEWS: Apropos Zeit: Du studierst nebenbei im 6. Semester. Wie vereinbarst du dein Studium mit dem Surfen?
Marten: Das ist tatsächlich gar nicht so einfach. Das Studium nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, besonders jetzt, wo es auf den Abschluss zugeht. Und Surfen funktioniert leider nicht ganz so, wie es sich viele vorstellen: Einfach ans Meer fahren und los legen. Zum Surfen gehört vor allem viel warten, denn man hat nicht immer ideale Bedingungen. Wer das Studium mit dem Surfen vereinbaren möchte, muss sich darauf einstellen, dass dafür diverse Wochenenden draufgehen.
FHEWS: Dann verbinden wir dein Studium der Öffentlichkeitsarbeit doch mal mit dem Surfen: Wie muss denn ein guter Slogan für eine Surfschule lauten?
Marten: Billabong fährt meiner Meinung nach derzeit die beste Kampagne mit ihrem Slogan ´Life is Better in Boardshorts´. Diese Aussage trifft das Lebensgefühl von Surfern einfach unheimlich gut, da sie die Entspannung mitbringt, die man beim Surfen empfindet. Der ganze Lifestyle von Surfern wird einfach perfekt auf den Punkt getroffen!
FHEWS: Ein ´richtiger Surfer´ erfüllt also voll das Klischee des lässigen Mädchenschwarms mit Strandmähne?
Marten: Ich denke, dass man einen ´Surferboy´ nicht an äußeren Merkmalen, sondern an seiner Einstellung erkennt. Ein ´richtiger´ Surfer ist entspannt, lebt in den Tag hinein und genießt natürlich das kühle Nass! Die Surfer, die ich unter anderem auf den Kanaren kennengelernt haben, haben ihre Leidenschaft alle zum Beruf gemacht. Vorher haben sie ihr Studium beendet oder in einem Beruf gearbeitet. Aber echte Surfer sehen diesen Sport als ihren Lebensinhalt.
FHEWS: Und bist du so jemand?
Marten: (lacht) Nein, dafür bin ich viel zu strukturiert!
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