Morbider Drahtseilakt im Audimax

Das Namensgebende Gemälde Drahtseilakt von Wolfi Defant, Foto: Marco Bergner

In der Sonderausstellung Drahtseilakt zeigt der Künstler Wolfi Defant seine düster morbiden Ölgemälde im Audimax der Fachhochschule Kiel.

Am Freitagabend (29. Mai) wurde die Sonderausstellung Drahtseilakt im Audimax der Fachhochschule Kiel mit einer Vernissage eröffnet. Der Kieler Künstler Wolfi Defant stellt hier 19 seiner großformatigen düster morbiden Ölgemälde aus. Gemeinsam mit dem Kanzler der Fachhochschule Klaus-Michael Heinze und dem Arzt und Schmerztherapeuten Dr. Wolfgang Wabbel begrüßte er die Gäste bei einem Glas Sekt. Die Ausstellung schließt bereits am Montag mit einer Finissage wieder ihre Pforten.

Der Ausstellungstitel Drahtseilakt entspricht dem Titel eines der ausgestellten Werke und schlägt gleichzeitig den Bogen zu einer Besonderheit der Ausstellung: Die meist mehrere Quadratmeter großen Leinwände werden an Stahldrähten frei hängend im Raum präsentiert. Das größte Werk, Requiem für François Villon, besteht aus 16 Teilen und misst stolze acht Meter in der Länge. Die Begrüßung übernahmen der Künstler selbst und Heinze, welcher die Ausstellung seitens der Fachhochschule plante.

“Die Bilder sind keine Albträume sondern ein Abbild der Realität, nur anders interpretiert”, sagte Heinze und fügte hinzu, “Es ist wirklich harte Kost in einer meisterlichen Brillianz.”

In einer längeren Einführung in das Denken und das künstlerische Schaffen von Defant betonte Wolfgang Wabbel die psychologische Tiefe der Arbeiten und die Bedeutung des Menschen als zentralen Protagonisten der Werke. Defant verstehe es, klassische Motive aus der griechischen Mythologie, aber auch biblische Themen wie den Kampf von David gegen Goliath, mit heutigem Zeitgeist, wissenschaftlichen Sichtweisen und Problemen der modernen Zivilisation zu verbinden.

Heute um 17 Uhr gibt es einmalig die Gelegenheit zu einer besonderen Taschenlampenführung mit dem Künstler durch das abgedunkelte Audimax. Ausschnitt für Ausschnitt werden die Bilder beleuchtet und näher erläutert. Die Anzahl der Teilnehmer wird auf ungefähr zehn Personen begrenzt sein.