Laufen, Tanzen, Ballspielen: Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Kann diese Bewegung effizient genutzt werden, um elektrische Energie zu erzeugen? Und würde sie ausreichen, um beispielsweise Gehwege zu beleuchten?
Mit diesen Fragen beschäftigten sich Studierende der Fachhochschule Kiel unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Kay Rethmeier und stellten am Montag, den 27.03.2017, die Ergebnisse ihres Projekts „Catwalk – Der ernergieautarke Gehweg“ in einer Abschlusspräsentation vor.
Und so funktioniert’s: Durch Bewegung wird Druck aufgebaut, der mit Hilfe eines sogenannten piezoelektrischen Wandlers in elektrische Energie umgewandelt wird. Diese Energie wird gespeichert und schlussendlich genutzt, um LEDs zum Leuchten zu bringen.
„Wir wollten gerne an einem interdisziplinären, zukunftsorientierten Projekt arbeiten“, erklärte die Gruppe in ihrem Vortrag. Vor dem Hintergrund der Endlichkeit und der Ökobilanz fossiler Energieträger sei es dringend notwendig, nachhaltige Alternativen der Energieerzeugung zu entwickeln. Ihre Ausarbeitung habe sie in drei Bereiche unterschieden: Energieerzeugung, Beleuchtung und Speicherung.
Der Ideengeber zum Projekt war Sven Lütt, der mit seiner Vision, Gehwege durch die Bewegungsenergie von Menschen zu beleuchten, beim Green&Clean Ideenwettbewerb im letzten Jahr den zweiten Platz machte. Aufgegriffen von 16 Studierenden aus drei Fachbereichen entstand sechs Monate und 1190 Arbeitsstunden später eine Demo-Anlage, die auf Messen und Ausstellungen die Prinzipien des „Energy Harvesting“ veranschaulichen soll.
Katharina Sander, Koordinatorin des ChangeLab, sieht in dem Projekt einen Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung an der Fachhochschule. „Eine Idee aus dem Nachhaltigkeitsbüro wurde von einem Professor aufgegriffen – das ist für mich innovativ!“ betonte sie. Sie freue sich bereits darauf, die Umsetzung auf dem Campus der Fachhochschule zu sehen.
Und genau das ist der Plan: Die Demo-Objekte sollen zur Beleuchtung eines echten Gehwegs dienen. Nämlich der Brücke zwischen dem Fachbereich Medien (Gebäude 11) und Elektrotechnik (Gebäude 12). Prof. Dr.-Ing. Rethmeier formulierte seine Zielsetzung klar: „Ich möchte diese Brücke beleuchtet haben – und zwar ohne Stromleitungen anzuzapfen!“ Erreicht werden soll das durch Walzen, die sich an der Wand befinden, und mit einer Handbewegung in Rotation gebracht werden können. Dann sei es abends auch endlich nicht mehr so „zappenduster dort oben“, stellte Rethmeier in Aussicht.
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