Christian Peters, 28, Foto Pia Höllwig

Christian Peters, 28, Foto: Pia Höllwig

Am 10. Juni sind wieder Gremienwahlen an der Fachhochschule Kiel. Bis letzten Freitag war es auch Studierenden möglich, sich für die Wahl aufstellen zu lassen. Obwohl den Studierenden durch die Wahl in Gremien ein aktives Mitspracherecht an der Selbstverwaltung der Hochschule eingeräumt wird, ist noch immer kaum bekannt, was die Arbeit in Gremien eigentlich bedeutet. „Es wäre wünschenswert, wenn sich mehr Studierende zur Wahl aufstellen lassen würden. Nur so kann man etwas bewegen. Wir werden auch tatsächlich angehört!“, so Christian Peters, MMP-Student im vierten Semester und Kandidat für den Konvent des Fachbereichs Medien.

Generell gibt es an der Fachhochschule vier Gremien: den Senat, die Konvente, die Ehrenkommission und die Schlichtungsstelle. Im Juni werden nur Mitglieder für Senat und Konvent gewählt. Der Senat ist für alle Belange zuständig, die sich auf die gesamte Hochschule beziehen. So berät er zu Forschung, Lehre und Studium, ist aber beispielsweise auch zuständig für die Verfassung der FH, die Wahl des Präsidenten oder Entscheidungen über Forschungsschwerpunkte (alle Aufgaben des Senats unter https://www.fh-kiel.de/index.php?id=2020). Er besteht aus Professoren und Professorinnen, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der FH und Studierenden (Mitgliederliste für die letzte Wahlperiode https://www.fh-kiel.de/fileadmin/Data/Fachhochschule/Gremien/Senat/141001_Mitgliederliste_ab_Sept_2014.pdf) und arbeitet in der Regel in Ausschüssen. Für die Senatswahlen werden aus den einzelnen Fachbereichen sogenannte Wahlbereiche (WB) gebildet. Der WB1 besteht aus den Fachbereichen Informatik und Elektrotechnik, Maschinenwesen, Medien, Soziale Arbeit und Gesundheit und Wirtschaft und hat damit drei Sitze im Senat. Der WB2, Agrarwirtschaft, hat einen Sitz.

Im Unterschied zum Senat, der allgemeine Aufgaben für die gesamte Hochschule innehat, gliedern sich die Konvente in die einzelnen Fachbereiche. Je nach Größe des Fachbereichs variiert auch die Zahl der Sitze für Studierende: Während diese beispielsweise im Konvent des Fachbereiches Medien nur zwei Sitze haben, sind es für den Fachbereich Wirtschaft vier. In jedem Fachbereichskonvent sitzen der Dekan oder die Dekanin, elf Vertreter oder Vertreterinnen der Mitgliedergruppen (Erläuterung der Mitgliedergruppen https://www.fh-kiel.de/index.php?id=8280) und die Gleichstellungsbeauftragten. Den Konventen wird eine konkretere Mitarbeit an fachbezogenen Anliegen ermöglicht. Die Mitglieder wählen so alle zwei Jahre den Dekan. Peters, der zusätzlich auch noch Mitglied der Fachschaft Medien ist, lässt sich dieses Jahr bereits zum zweiten Mal zur Wahl aufstellen: „Wir können aber auch tatsächlich über Änderungen der Prüfungsordnung oder der Studienordnung mitentscheiden.“ Das Interesse an der Arbeit im Konvent ist leider nach wie vor gering. Bei der letzten Wahl mussten der 28-jährige und ebenfalls Konventsmitglied Fabian Schrader nicht einmal offiziell gewählt werden, da sich für zwei Sitze nur die beiden beworben hatten. „Das ist schade. Wir dürfen ja sogar mit über die Besetzung von Professuren bestimmen. Wenn sich alle Studierenden mehr einbringen würden, könnten wir auch besser nach ihren Bedürfnissen handeln“, beklagt Peters. Ihm mache die Arbeit im Konvent Spaß. Gerade in Kombination mit der Fachschaftsarbeit seien eine Menge Einfluss und Mitsprache möglich.

Ähnlich gering wie die Bereitschaft, sich zur Wahl aufstellen zu lassen, ist auch die Wahlbeteiligung. Ein neuer Ansatz, die Bereitschaft zur Gremienarbeit und die Wahlbereitschaft zu erhöhen, scheint dringend notwendig. Das sieht auch Peters so: „Fast noch wichtiger, als zur Wahl zu gehen, ist es, sich für die nächste Wahlperiode selbst aufstellen zu lassen!“